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Fyrnask: Eldir Nótt (Review)
Artist: | Fyrnask |
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Album: | Eldir Nótt |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Temple Of Torturous | |
Spieldauer: | 56:03 | |
Erschienen: | 23.09.2013 | |
Website: | [Link] |
"Bluostar" war ein interessantes Stück Post Black Metal, wenn man es in Ermanglung von etwas Griffigerem so nennen mag. Schließlich ist die Bezeichnung schwammig, auch wenn wir alle mehr oder weniger gut wissen, was damit gemeint ist: Die Musik entspricht klanglich in weiten Teilen der Stilistik, bloß geht ihre Ästhetik darüber hinaus. Gleicher Fall nun mit FYRNASKs zweitem Album.
Das immerzu Angedeutete beziehungsweise die Einbildung des Hörers, ob berechtigterweise oder nicht, etwas im Klangbild einer Genre-Band auszumachen, zeichnet interessanten Black Metal von jeher aus. FYRNASK sind dahingehend zeitgenössische Vertreter, weil sie dieses Prinzip nicht im Müll-Sound vorführen, sondern die sieben Geflechte (das "Intro" und das ebenso geräuschhafte "Samas Stígr" sind schlichtweg zu lang beziehungsweise entbehrlich) klanglich druckvoll inszenieren. Gleichwohl, glattpoliert wurde nichts, und allen Stücken voran "Saltrian" (kranke Riffs; wer findet den SLAYER-Moment?) ist ein kratziges Biest mit typisch unterbelichtetem Schlagzeug (vermutlich sowieso ein Computer), gerade was die Becken betrifft. Die Texte treten vor diesem Hintergrund eigentlich immer weit zurück - wie bei so vielen Combos dieser Couleur, von wegen Gesamtkunstwerk und so.
Das eröffnende "Vigil" ist praktisch zweigeteilt, nach der zermalmenden ersten Hälfte fast betörend schön, ein zehnminütiger Wust miteinander verwobener Stimmen vom obligatorischen Schreien über beschwörenden Chorgesang Marke Gregorianer light bis zum Flüstern. Den Doom überführen FYRNASK gerne zum Beinahe-Drone, exerziert im Outro "Sút" oder während "Jarðeldr", einem ebenfalls ungemein dichten und tatsächlich atmosphärischen Stück, insbesondere wenn es Fahrt aufnimmt und dann ausnahmsweise fast skandinavisch klingt. Andererseits macht Strippenzieher Fyrnd gewisserweise auch Wave-Bezüge geltend, die sich in sehr luftigen Passagen und zuweilen minimalistischen Drum-Arrangements äußern. Ob die Streicher hier und dort übrigens nun echt sind oder nicht: Die klingen großartig.
Wenn das Ganze subjektiv betrachtet mitunter nach Weltmusik klingt, liegt der dies Vermutende eventuell gar nicht so falsch. "Suonnas Sedir" ist auch ein Intro oder Zwischenstück, dessen Percussion-Parts und offenes Klangbild in diese Richtung zu schielen scheinen. Umso wüster mutet wiederum die erste Hälfte von "Síaiða" an, dem monotonsten Teil des Album, doch auch hier verblüffen FYRNASK zum Ende hin mit DEAD CAN DANCE nicht unähnlichem Klang-Schamanismus gänzlich ohne Zerre.
FAZIT: Alptraumhaft aber dennoch reizend wie das titelgebende "Nachtfeuer", was auch immer man sich darunter vorstellen mag - das ist "Eldir Nótt" in siner Gesamtheit. Anders lässt es sich auch kaum erfassen, ein Strudel moderner Black-Metal- ... tja, Kunst eben. Entdecker egal aus welcher "Szene" sollten FYRNASK ihr Ohr schenken, und der internationale Schwarzmetall-Betrieb kommt 2013 an dieser Platte schlicht wie ergreifend nicht vorbei.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Vigil
- Jarðeldr
- Suonnas Sedir
- Saltrian
- Samas Stígr
- Síaiða
- Sút
- Sonstige - Fyrnd
- Bluostar (2011) - 8/15 Punkten
- Eldir Nótt (2013) - 13/15 Punkten
- VII - Kenoma (2021) - 11/15 Punkten
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